Was ist in der Pubertät normal

Unter diesem Titel fand Ende Mai eine Veranstaltung für Eltern und pädagogisch Interessierte statt. Kinder- und Jugendpsychologin Mag. Sonja Kriebernegg-Kargl begann mit einem Impulsreferat, um zu verdeutlichen, was in dieser Zeit emotional, sozial und körperlich bei jungen Menschen passiert. Das Gehirn ist in dieser Zeit eine richtige Baustelle. Neue Hormone und Nervenzellen werden gebildet, die Emotionszentren reifen aus. Erst mit 20 Jahren ist diese Entwicklung ganz abgeschlossen.

Die Freizeitgestaltung ist für alle Jugendlichen sehr wichtig, dabei ist es gar nicht leicht, zwischen sinnvoller und zerstörerischer Freizeitbeschäftigung zu unterscheiden, weil Jugendliche gerade in der Freizeit beweisen wollen, dass sie schon WER sind.

Verbote allein helfen da wenig, viel wichtiger ist es, eine Gesprächsbasis mit Ihrem Kind zu finden. Einerseits bietet das Jugendschutzgesetz eine Richtlinie für die Festlegung der Ausgehzeiten und andererseits können Eltern auch verlangen, zu erfahren, mit wem und wo sich die Jugendlichen aufhalten.

Erziehung ist in Frauenhand

Im zweiten Teil konnten sich die interessierten Mütter an konkreten Beispielen informieren. Von Streitgesprächen, Stimmungsschwankungen, Wutausbrüchen, Respektlosigkeit bis zu Selbstverletzungen aber auch Lernmethoden und Lerntricks konnten erörtert werden.

So wird das Jugendzentrum Ausseerland Lerntricks- und Methoden während der Sommerferien mit den Jugendlichen selbst vertiefen können.

2 konkrete Tipps – zitiert aus Unterlagen S.Kargl-Kriebernegg:

Muss ich mich ständigen Machtkämpfen aussetzen?

Manche Kinder neigen von klein auf dazu, die Autorität der Erwachsenen in Frage zu stellen. Sie testen immer wieder, ob sie sich durchsetzen können. Konzentrieren Sie sich auf das Wichtigste – wo lohnt es sich zu kämpfen? Wenn es um den täglichen Schulbesuch geht, fechten Sie es aus. Verzetteln Sie sich aber nicht in Kämpfen auf Nebenschauplätzen: Augenrollen, Stöhnen und Murren sind in der Pubertät nicht abzustellen.

Warum ist die Clique von Gleichaltrigen so wichtig?

Die Gruppe bietet emotionalen Halt. Die Jugendlichen tauschen sich aus, über Schminke und Antipickelcremes, über die nervenden Lehrer und die gestressten Eltern. Erwachsenes Verhalten (oder was die Kinder dafür halten) wird hier ausprobiert, ohne dass die Erwachsenen dafür zurecht weisen können. Kinder bekommen so die Selbstbestätigung, die sie so dringend brauchen.

Zum Schluss gab es noch Literaturtipps: Jan Uwe Rogge und Jesper Juuls, sind hier mit ihren konkreten alltaugstauglichen Tipps besonders hilfreich.

Wir hoffen im Herbst mit dieser Reihe aus der „gesunden Gemeinde“ fortsetzen zu können und schaffen es dann vielleicht auch, Menschen, die in ihrer Arbeit oder Freizeit mit jungen Menschen zu tun haben, sich an solchen Fachvorträgen zu beteiligen.

Juz Aussee Mag. Douschan Alexandra, Jugendausschussvorsitzende Grabner Monika, Vortragende Mag. Sonja Kargl Kriebernegg, Vz. Bürgermeisterin Johanna Köberl
Juz Aussee Mag. Douschan Alexandra, Jugendausschussvorsitzende Grabner Monika, Vortragende Mag. Sonja Kargl Kriebernegg, Vz. Bürgermeisterin Johanna Köberl

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